Der Frage ob unser Gehirn es wirklich leisten kann, mehrere Aufgaben gleichzeitig zu erledigen, geht das ZDF in einem Beitrag nach. Denn viele versprechen sich von Multitasking mehr Produktivität und eine höhere Leistungsfähigkeit. Bezug nehmend auf unsere Studie Kosten von Arbeitsunterbrechungen für deutsche Unternehmen schreibt das ZDF: „Laut einer aktuellen Tagebuchstudie bearbeiten Arbeitnehmer*innen im Durchschnitt mindestens zwei Mal pro Stunde mehrere Aufgaben parallel. Der Studienautorin Vera Starker zufolge verlieren sie dadurch im Durchschnitt zwischen 15 und 28 Prozent der Zeit. ‚Das ist schon wirklich eine relevante Größenordnung‘, sagt die Wirtschaftspsychologin. Weiter geht aus der Studie hervor, dass Arbeitnehmer*innen durch das Wechseln zwischen Aufgaben mehr Fehler machen – durchschnittlich 18 Prozent. Zudem werden relevante kognitive Funktionen des Gehirns beeinflusst: Probleme werden nicht so schnell erkannt, Lösungen gefunden oder Aufgaben schwerer priorisiert. ‚Für mich ist aber die gravierendste Folge, dass wir dadurch auch unsere Fähigkeiten zur Selbstreflexion und Empathie mildern‘, sagt Starker. Der Mythos, dass Frauen Multitasking besser beherrschen als Männer, ist falsch: Es gibt keine Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Aber es gibt individuelle Unterschiede: Laut Wirtschaftspsychologin Starker falle es Kindern und älteren Menschen schwerer, schnell zwischen Aufgaben hin- und herzuwechseln.“ Der ausführliche Bericht ist nachzulesen unter diesem Link.
ZDF Interview mit Vera Starker zum Thema Multitasking
18/01/2023